Integration im Sport: Aktuelle Kooperation zwischen CJD und TKW Nienburg

14.02.2017 CJD Nienburg « zur Übersicht

Freude und Spaß am Sport stehen Farwad, Segeney, Mussi, Mouchtar, Ansar, Ousmane, Segeney und Faisal förmlich ins Gesicht geschrieben. Sie gehören zu der Gruppe von insgesamt jetzt sechzehn Jugendlichen aus verschiedenen Ländern, die über eine Kooperation mit dem Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD) den Weg in die „Leintorhalle“ des TKW Nienburg gefunden haben. Inmitten anderer Sportlerinnen und Sportler gehen sie eifrig und unbefangen zwei bis dreimal wöchentlich dem Training in verschiedenen Sparten des TKW nach. Sie fühlen sich angenommen und akzeptiert an der Seite ihrer Trainingspartner und Übungsleiter im Basketball, Ju-Jutsu, Ringen oder im Fitnesssport und schon jetzt keimt die berechtigte Hoffnung auf, dass das eine oder andere Talent mal zum sportlichen Leistungsträger avancieren könnte. Der Umgang im Vereinsleben ist unkompliziert und herzlich – gleichermaßen empfinden das langjährige TKW-Sportler und die „unbegleiteten Minderjährigen“ - wie sie im offiziellen Sprachgebrauch benannt werden. Noch bestehende Sprachdefizite im Trainingsalltag sind in der Welt des Sports einfach weniger schwer zu überwinden – Verständigungsprobleme werden geduldig und „sportlich“ angegangen. Diese Erfahrungen unterstreichen auch TKW-Übungsleiter Volker Sangmeister und Ben Lepinay: „Größere Probleme gibt es in dieser Richtung nicht – alle ziehen hier mit gutem Willen an einem Strang!“ So sehen das auch die jungen Sportlerinnen und Sportler: „Die Trainer sind nett und erklären uns alles geduldig. Wir haben viel Spaß zusammen. Und Freunde haben wir auch gefunden!“ Sven Kühtz vom CJD und Karl Theuerkaufer als Integrationsbeauftragter des TKW legen großen Wert darauf, dass im Verein Deutsch gesprochen und dabei ganz spielerisch gelernt wird. „Der Spracherwerb ist der wesentlichste Schlüssel auf dem Weg zur erfolgreichen Integration“, wie Sven Küthz dazu anmerkt. Ein Effekt, der den jugendlichen Sportlern des Christlichen Jugenddorfwerkes Deutschlands auch im schulischen und berufsbildenden Bereich zugute kommt, denn neben sportlichem Ehrgeiz entwickeln die jungen Neubürger ganz konkrete berufliche Perspektiven. Vom Kfz-Mechatroniker über Erzieher bis hin zum Kranken- und Altenpfleger reicht das Spektrum der Berufswünsche. Und die jungen Sportlerinnen und Sportler scheinen zu spüren: Sport weist den Weg zur Sprache - und Sprache ist die Brücke in die Mitte der Gesellschaft. Anerkennung findet das erfolgreiche Zusammenwirken von CJD und TKW auch vom „Bundesamt für Migration und Flüchtlinge“ (BAMF), das über eine Förderung die Kooperation im Rahmen des Projektes „Willkommen in Nienburg“ unterstützt. Vom Landessportbund Niedersachsen erhielt der TKW Nienburg ganz aktuell die erfreuliche Mitteilung, als Stützpunktverein in das Bundesprogramm „Integration durch Sport“ des „Deutschen Olympischen Sportbundes“ (DOSB) aufgenommen worden zu sein.