70 Jahre Tag der Menschenrechte – ein denkwürdiges Datum?

08.01.2019 CJD Nienburg « zur Übersicht

Das NetzWerk, zu dem sich vielfältige Organisationen des Landkreises Nienburg zusammengeschlossen haben, hat alle Interessierten Mitbürger*innen zu einem Informationsabend ins Naturfreundehaus eingeladen. Der 70. Tag der Menschenrechte, von der US-amerikanischen Menschenrechtsaktivistin Eleanor Roosevelt mit initiiert und am 10. Dezember 1948 von der Generalversammlung der Vereinten verabschiedet , wurde für diese Informationsveranstaltung zum Anlass genommen. Werner Behrens, DGB-Kreisvorsitzender, eröffnete die Veranstaltung. Es folgte die Jubiläumsrede von Thomas Gatter, Vorsitzender des AK Gedenken der Stadt Nienburg, zur Entstehung und aktuellen Situation der Menschenrechte. Danach erhielten die einzelnen Gruppen die Gelegenheit sich mittels kurzer Video Redebeiträgen und Filmsequenzen vorzustellen und von ihrer Arbeit zu berichten. Die Gruppe: Zusammen leben—zusammen erfahren— zusammen verstehen! Flüchtlingsinitiativen und Begegnungscafes im Kirchenkreis Nienburg: Die Begegnungscafes St. Martin, Nienburg, St. Clemens, Marklohe, der Flüchtlingsinitiative „Liebenau hilft“ und die Flüchtlings Hilfe Holtorf, die sich seit mehr als einem Jahr für gemeinsame Aktivitäten zusammengeschlossen haben (Informationsabende zum Verbraucherschutz, 2 Feierabendgespräche mit Politikern, multinationales Sommerfest, Puppenspiele usw.)stellen an diesem Tag den Artikel 3 der Menschenrechte vor, das Recht auf Leben und Freiheit. Jeder und Jede hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person. „Die voranschreitende Zerstörung von Lebensbedingungen, der Hass und die Gewalt fallen nicht vom Himmel. Sie sind das Ergebnis einer globalen Politik, die bewusst ökonomische Interessen über die Interessen der Menschen stellt. Die dabei in Kauf genommene Ausgrenzung von großen Teilen der Weltbevölkerung zwingt Menschen zur Flucht und heizt die Gewalt an. Die soziale Ungleichheit hat dramatisch zugenommen - als Folge eines ungebremsten Freihandels zu Lasten der Armen, einer die Umwelt zerstörenden Wirtschaftspolitik, durch Rüstungsexporte in Krisengebiete und an diktatorische Regime… Doch in Krisen zeigt sich auch Solidarität: Getragen von Mitgefühl und Hilfsbereitschaft ist es Millionen von engagierten Bürgerinnen und Bürgern gelungen, ein authentisches Zeichen gegen Rassismus und Gewalt zu setzen.“ Diesem Verständnis folgen die Ehrenamtlichen aus den Begegnungscafes und Flüchtlingsinitiativen, die sich seit nun über 3 Jahren für die Integration Geflüchteter eingebringen. Leben, Freiheit und Sicherheit, dies suchen auch die bei uns lebenden Migrantinnen für sich und ihre Familien. Ein Leben - insbesondere für ihre Kinder – das nicht mehr durch Krieg, Verfolgung und Hunger geprägt ist, sondern eine Zukunft in Frieden und Sicherheit ermöglicht, soweit der Redebeitrag der Gruppe. Ergreifend war an diesem Abend, dass die Familie Ahmed / Hamou aus Aleppo dabei war, die mit viel Engagement seitens der Flüchtlingsinitiative „Liebenau hilft“ und dank großer ehrenamtlicher und politischer Unterstützung erst vor kurzem hier in Deutschland wieder zusammenfinden konnte. Der Artikel 3 der Menschenrechte findet hier absolut seine Anwendung: das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.