Gedanken unserer Auszubildenden Maike Brüning.

05.05.2020 CJD Nienburg « zur Übersicht

Durch das Virus sind wir wohl oder übel gezwungen worden, zu Hause zu bleiben. Überall sieht man diesen ,,Hashtag‘‘: Stay Home. Doch was bedeutet er für uns?

Für uns, die Auszubildenden des CJDs in Nienburg bedeutet das, bis auf weiteres Homeoffice, Arbeiten von zu Hause. Es ist anders als im Büro. Man sieht keine Kollegen, Vorgesetzte oder andere Auszubildende mehr. Alles passiert auf dem Laptop: arbeiten, lernen, E-Mails austauschen. Nicht, dass man als Auszubildende als Kauffrau für Büromanagement nicht daran gewöhnt wäre, aber es ist anders. Schnell bekommt man das Gefühl, alleine da zu stehen, eine Menge Verantwortung zu tragen und sich zu fragen, wann das alles ein Ende hat. Zu Hause hat man eben auch die Versuchung von einer Menge Ablenkung. Oberste Priorität: Dranbleiben! Zum Schluss eines Arbeitstages, sieht man eben doch das Resultat und ist froh, auch Ablenkung von ,,Corona‘‘ zu haben. Man lernt eine Menge dazu und beschäftigt sich intensiv mit der Ausbildung.

Nun herrscht Maskenpflicht. Keine Kontakte, Abstand halten. Erhöhte Polizeipräsenz ist für uns normal geworden. Und doch, sieht man überall diese Ungewissheit und die Angst in den Gesichtern der Menschen. Vermehrte Konflikte sind Alltag geworden, es wird sich sogar um Toilettenpapier gestritten. Was niemals für möglich erschien, bewies sich letzten Endes nun doch als wahr. Wie haben wir über die Menschen geschmunzelt, die sich ganz am Anfang schon mit Masken vorsorglich eingedeckt, oder Sie getragen haben. Nun scheinen diese in unserem Alltag angekommen zu sein. Für mich ist es ein beklemmendes Gefühl, diese Masken zu tragen. Ich persönlich bekomme darunter schlecht Luft, man schwitzt und hat das Gefühl gleich ohmnächtig zu werden. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie es den älteren Menschen damit geht. Ganz zu schweigen von den Personen, die diese im Arbeitsalltag täglich tragen müssen: meinen vollsten Respekt!

Auch im persönlichen Miteinander hat sich so Einiges getan. Man hat Angst um die Großeltern, um die Familie. Was passiert wenn sich jemand ansteckt? Mein Opa ist Risikopatient, ich hoffe er bleibt gesund. Sorgen und Gedanken kreisen sich. Besuch ausgeschlossen, zu groß ist die Gefahr, jemanden unbewusst anzustecken. Also heißt es wieder: Stay Home. Keine Umarmungen, Kein Kontakt. Kontakt zu Freunden nur via Telefonie und Facetime. In welchen Zeiten wir leben wird uns nun mehr als bewusst.

Doch dies ändert auch was in uns. Wir denken bewusster über das Leben nach, über diejenigen die wir lieben, ob wir etwas ändern möchten, über unsere Umwelt und die Politik und hinterfragen viel mehr Dinge. Man hat nun eben diese Zeit. Und doch- vielleicht regt es den einen oder anderen dazu an, mehr Hobbies anzugehen, bewusster mit seinem Körper und seiner Gesundheit umzugehen, und diejenigen die wir lieben, nicht als selbstverständlich anzusehen.

Maike Brüning, Auszubildende Kauffrau für Büromanagement.