JMD des CJD Nienburg trifft sich mit Integrationsprojekt aus Herford

31.07.2017 CJD Nienburg « zur Übersicht

So kann die Integration gelingen, wenn die verschiedensten Akteure aus Wirt-schaft, Verwaltung, Vereinen und Institutionen mit einem Ziel vor Augen zusammen wirken. „Wir müssen das Individuum im Blick haben, dann bin ich mir sicher, gelingt unser großes Vorhaben der Integration“, freut sich Sven Kühtz, Leiter des Jugendmigrationsdienstes (JMD) des CJD Nienburg, über die Bekanntschaft mit dem Projekt „Wir sitzen alle im selben Boot“ aus Herford. Bereits im März 2017 wurde der JMD des CJD Nienburg von einer Gruppe aus Herford angefragt, ob das Interesse besteht, mit diesen eine Etappe des Weges von Vlotho bis Bremerhaven, das diese in einem selbstgebauten Wikingerschiff auf der Weser befahren wollen, zu gestalten. Sofort war die Begeisterung und auch die Vorfreude groß. Insgesamt dreißig Teilnehmende fahren seit dem 15. Juli die Weser entlang auf der Skua, dem Wikingerschiff, und zwei weiteren Ruderbooten. Ein Motorboot fährt als Begleitung mit. Die Gruppe aus Herford wird Halt in fünf Städten machen, um dort neue Kontakte zu knüpfen und spannende Begegnungen zu erleben. Doch bereits die erste Etappe hatte es in sich, die Teilnehmer hatten sich verschätzt. Während geplant war, dass sie am Montagabend um 18 Uhr in Nienburg einlaufen, war von dem Schiff weit und breit nichts zu sehen. Eine Delegation des JMD des CJD Nienburg ist ihnen auf der „Kleinen Nienburgerin“ entgegenfahren. Überall am Hafen und am Ufer standen Nienburger Bürger in gespannter Erwartung um die Herforder willkommen zu heißen. Nach einer knappen Stunde Fahrt die Weser hinauf wurde doch bald klar, dass die Ruderer am Montag den Hafen nicht mehr erreichen würden. Am nächsten Tag hat sich dann alles aufgeklärt: Obwohl die Boote um 8 Uhr in der Früh gestartet sind und es nur wenige kurze Pausen auf der 88km Strecke gab, kamen sie erst nach der Schließung der Schleuse um 22 Uhr in Landesbergen an. „Wir mussten das Boot dort stehen lassen und mit dem Auto nach Nienburg zu unseren Schlafplätzen fahren“, sagt Martin Joseph, der Leiter des Projektes. „Aber es war eine unglaubliche Erfahrung, ich konnte die Nacht kaum schlafen so viele Eindrücke habe ich mitgenommen. Irgendwann fingen die jungen Menschen auf dem Boot an zu singen, Lieder aus der Heimat, ein Gänsehautmoment.“ schwärmt Joseph. Ein Teilnehmer sagt: „ Es ist toll, dass so viele Leute mitfahren, es gibt zwar auch mal Streit, aber es ist klasse zwei Wochen Ferien zu haben und dieses Projekt mitmachen zu können“. Am nächsten Tag sind dann Jugendliche aus dem JMD Nienburg und Projektteilnehmer gemeinsam nach Landesbergen gefahren, um das Stück der Weser bis Nienburg zusammen zu bewältigen. „Das war sehr anstrengend, dass Boot zu fahren, aber es gab tolle Kontakte und Gespräche und abends sind dann sogar noch einige Herforder mit den Nienburgern um die Häuser gezogen, es hat echt Spaß gemacht“ berichtet ein Teilnehmer aus dem JMD Nienburg. Was die Herforder schon am diesen ersten Tag geleistet haben ist unglaublich, ist sich Sven Kühtz sicher: „Einige Teilnehmenden hatten Schwielen an den Händen und trotzdem zog sich ein breites Lächeln über das Gesicht“. Nun sind die Herforder schon weitergezogen nach Verden aber ein absolut schöner Kontakt bleibt und vielleicht mag sich hieraus etwas für die Zukunft entwickeln. „Wenn das Ziel Bremerhaven tatsächlich erreicht werden sollte, werden wir in jedem Fall mit unseren Jugendlichen dort hinfahren“, schloss Sven Kühtz begeistert.