Arbeitgeber, Verbände und Organisationen boten „Abfahrt Ausbildungsplatz“

01.09.2021 CJD Nienburg « zur Übersicht

Jugendliche sollen nicht gerade ihren potenziellen künftigen Arbeitgebern aufs Dach steigen, um einen großen Schritt in ihre berufliche Zukunft zu machen, aber sehr wohl dem Nienburger Parkhaus. Denn dort, auf dem obersten Deck auf dem Schloßplatz, konnten sie am Dienstag, 31. August, in der Zeit von 15 bis 18 Uhr Vertreter von Unternehmen und Organisationen treffen, um sich über Ausbildungsmöglichkeiten ganz direkt zu informieren.

Der Jugendmigrationsdienst (JMD) des CJD (Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands) hat in enger Zusammenarbeit mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit eingeladen, um den Endspurt bei der Ausbildungssuche einzuläuten.

„Im August haben die ersten Ausbildungen angefangen, aber noch immer suchen Betriebe nach geeigneten Nachwuchskräften. Jugendliche sollten ihre Chance bei der Aktion ‚Abfahrt Ausbildungsplatz‘ nutzen, um noch eine Perspektive für 2021 zu finden“, erklärte Daniel Bestvater, Pressesprecher der Arbeitsagentur.

Dazu standen Ausbildungsmarktexperten an den drei Stunden am Nachmittag ebenso zur Verfügung wie ausreichend Platz, um die nötigen Abstände zu ermöglichen. „Es sind ungewöhnliche Zeiten, in denen wir kurzfristig planen müssen“, erläuterte Ellen Mühlenhof-Rabe, die für die Arbeitsagentur maßgeblich an der Organisation beteiligt war. Im Landkreis Nienburg seien noch immer 293 Ausbildungsstellen in verschiedensten Bereichen unbesetzt, gab sie bekannt. Das bietet eine gute Chance für junge Berufswähler und Berufswählerinnen, die noch auf der Suche sind.

Viele Jugendliche konnten pandemiebedingt keine Praktika absolvieren und sind vielleicht noch unsicher in ihrer Berufswahl. Ebenso war es oftmals nicht möglich, sich bei Veranstaltungen wie dieser zu informieren. Auch hier halfen die Akteure, um geeignete Alternativen zu entwickeln.

Tatsächlich sei die Zahl der offenen Stellen und die der Suchenden Jahr für Jahr ähnlich. Aber es passe eben leider oft nicht, hat Andreas Raetsch von der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Nienburg beobachtet. Profitieren könnten aber auch Arbeitgeber. Petra Blietschau-Rohlfs vom Dachdeckerbetrieb RMO-Müller aus Oyle etwa erhoffte sich, noch einen Auszubildenden oder eine Auszubildende zu bekommen, nachdem ein junger Mann kurzfristig abgesprungen war.

In Zusammenarbeit mit der Stadt Nienburg und der WIN-Wirtschaftsförderung im Landkreis wurde nun das oberste Parkdeck des „Mediamarkt-Parkhauses“ für das Treffen zur Verfügung gestellt. Dort konnten Jugendliche konkret nach Berufen fragen, es sollten aber auch Alternativen aufgezeigt werden. Und die Kreishandwerkerschaft, sagt Mühlenhof-Rabe, wollte an einer Art Wäscheleine sämtliche offene Ausbildungsstellen präsentieren.