Unser Beitrag zur Artenvielfalt –Blumenwiese und „einfach wachsen lassen“

Freiwachsende Flächen

Wir haben viele Möglichkeiten im Kleinen einen großen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt zu leisten. Frei wachsende Flächen, die nur selten gemäht werden und auch extra angelegte Blumenwiesen können viel bewirken und zum Erhalt der Biodiversität beitragen!

Das Zusammenspiel zwischen Pflanzen- und Insektenarten verbessert sich beispielsweise, wenn seltener und differenzierter gemäht wird. Gerade Wildkräuter, wie Klee, Gänseblümchen oder Löwenzahn, brauchen zum Wachsen länger als Gras und haben so bei häufigem Mähen gar keine Chance. Gerade aber diese nektar-& pollenhaltigen Wildkräuter sind bei Insekten sehr beliebt! Natürliche Wiesen können außerdem viele gefährdete Arten beherbergen und weisen generell eine extrem große Tier-& Pflanzenvielfalt auf. Dadurch sind sie wahre Hotspots der Biodiversität! Häufiges Mähen wirkt im Gegenzug der Artenvielfalt entgegen, zerstört den Lebensraum vieler Insekten und kann zusätzlich die Blütenkraft der Pflanzen mindern.

Durch angewehte Pflanzensamen können auf naturbelassenen Wiesen sogar ganz natürliche Blühstreifen entstehen. Manchmal hilft es eben auch einfach gar nichts zu tun, besser geht es doch gar nicht! Und auch Blühwiesen können sich sozusagen selber erhalten. Verblühte Blumen, die bereits Samen bilden konnten, versähen sich meist ganz von selbst und sorgen somit für eine weitere Blüte im Folgejahr.

Bei größeren Flächen bietet sich gestaffeltes Mähen über mehrere Monate an. Dadurch haben die Insekten Zeit auf die noch nicht gemähte Fläche umzusiedeln, sich einen neuen Rückzugsort zu suchen und ihnen bleibt eine beständige Nahrungsquelle. Zusätzlich ist es sinnvoll erst die grasreichen und später die blütenreichen Bereiche zu mähen, damit immer genügend Blühpflanzen vorhanden sind und die Pflanzen auf der gemähten Fläche Zeit zum Nachwachsen haben. Oft wachsen die Pflanzen nach dem Mähen sogar kräftiger und schneller nach.

Die Randbereiche einer Wiese können Insekten als Rückzugsmöglichkeit zum Überwintern dienen und sollten daher unberührt bleiben. Nach dem Mähen ist es außerdem sinnvoll das Mähgut für einen Tag liegen zu lassen, damit die Insekten sich verkriechen und die Blumen ihr Saatgut ausschütten können.                

Optimal ist es ein bis zwei Mal pro Jahr zu mähen und dadurch ab und zu die schnellwachsende Grasschicht aufzulockern, die oft langsamer wachsenden Pflanzen das Licht raubt. Dadurch haben dann auch diese Pflanzen eine Chance zu wachsen. Zusätzlich kann durch dieses seltene Mähen verhindert werden, dass die Fläche zu einer unkontrollierbaren „Buschlandschaft“ wird.

 

Angelegte Blühwiese

Eine weitere Möglichkeit neben dem Erhalt freiwachsender, natürlicher Wiesen ist das Anlegen einer Blühwiese. Im Vergleich macht das natürlich doch etwas mehr Arbeit, kann aber durch ausgewählte, regionale Blumen-und Pflanzensamen einen sehr guten Beitrag zur heimischen Biodiversität und Artenvielfalt leisten! Besonders die Optik kann bei einer Blumenwiese ein Pluspunkt sein.

Blühwiesen lassen sich im eigenen Garten anlegen, sind aber mittlerweile als Blühstreifen o.ä. auch in immer mehr innerstätischen Bereichen zu finden. Eine Blühwiese kann zur Erhaltung der Kulturlandschaft und der biologischen Vielfalt beitragen. Sie schafft Lebensräume für wildlebende Tier- und Pflanzenarten, insbesondere für Insekten. Außerdem dient sie durch den Nektar der Blumen als Nahrungsquelle und bei guter Pflege auch als Nist-und Brutplatz. Die dort wachsenden Pflanzen können sich sogar positiv auf das Kleinraumklima auswirken! Besonders praktisch ist auch der Punkt, dass viele der Insekten ganz von alleine anfallende Schädlinge bekämpfen, gegen die wir ansonsten vielleicht mit allerlei Mitteln und Pestiziden vorgehen. So sparen wir uns ganz einfach diese Mittel und sind trotzdem vor übermäßigem Schädlingsbefahl geschützt! Von den Insekten profitieren dann im Verlauf auch die Vögel, Amphibien und Kleinsäuger. Somit kann eine ganze Kettenreaktion an positiven Einflüssen ausgelöst werden, die dann ganz automatisch von der Natur reguliert wird.

Eine solche Blumenwiese bietet das pralle Leben und kann besonders in Hinsicht auf die immer weiter schwindenden Lebensräume der Insekten eine Art „Rettungsinsel“ sein. Außerdem bauen die reichhaltigen Mikroben in artenreichen Wiesen vermehrt anfallende Schadstoffe ab, was extrem wichtig für sauberes Grundwasser ist.

Und auch für uns Menschen ergeben sich viele positive Effekte: beim Anblick einer bunten, summenden Blumenwiese lässt es sich entspannen! Gerade in Städten kann so ein Blühstreifen echte Abwechslung bringen und das Stadtbild auflockern.

 

Einfach wachsen lassen!

Einige Wiesenstücke, so wie hier auf dem Gelände der Schule in Bad Nenndorf, wird nur wenig gemäht, damit sich die Flora und Fauna entwickeln kann.

Blumenwiese